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Schweizer werden – ein Beispiel der Einbürgerung für Expats

Aktualisiert am 17.09.2024

James N., ursprünglich aus dem Vereinigten Königreich, lebt seit 30 Jahren in der Schweiz. In seiner beruflichen Laufbahn hat er sowohl im Radio als auch im Bankwesen gearbeitet. Im Jahr 2023 wurde James ermutigt, sich über das vereinfachte Einbürgerungsverfahren zur Schweizer Staatsbürgerschaft zu bewerben, da er mit einer Schweizerin verheiratet war und lange genug im Land gelebt hatte.

Den Prozess zur Staatsbürgerschaft hat James (Nachname zurückgehalten) sorgfältig dokumentiert. Er hat uns freundlicherweise erlaubt, sein Tagebuch zu veröffentlichen. Dieser Bericht dient als Beispiel dafür, was andere Expats in der Schweiz auf ihrem Weg zur Einbürgerung erwarten können:

April 2023

James erhält einen Brief vom Stadtrat von Bern, unterschrieben von sowohl dem Bürgermeister als auch dem Kanzleivorsteher. Sie weisen auf die Zeit hin, die James in der Schweiz gelebt hat, zusammen mit seiner C-Bewilligung, und laden ihn ein, sich um die Schweizer Staatsbürgerschaft zu bewerben, die es ihm ermöglichen würde, vollständig am demokratischen Prozess teilzunehmen. Da er mit einer Schweizerin verheiratet war, würde er für das vereinfachte Verfahren infrage kommen.

13 Mai 2023

James schickt eine E-Mail an das SEM (Staatssekretariat für Migration) in Bern und bittet um das Einbürgerungsformular. Schnell erfährt er, was das „vereinfachte“ Verfahren beinhaltet. Das SEM fordert unzählige Dokumente an, darunter:

  • Eine Kopie seiner C-Bewilligung, ein Passfoto und das Familienidentitätsdokument seiner Frau
  • Zertifikate zu seinem Wohnsitz und seinen Steuerbeiträgen in Bern
  • Bestätigungen vom Pensionsamt, Sozialamt und Betreibungsamt
  • Mehrere unterzeichnete Erklärungen zur Legitimität seiner Ehe und seiner Achtung der öffentlichen Sicherheit
  • Ein Zertifikat, das seine Sprachkenntnisse bestätigt (mündliche und schriftliche Kompetenz in einer der Landessprachen, James wählt Deutsch)

Sie fordern auch die Kontaktdaten von drei Schweizern, die für ihn bürgen können. Unverdrossen macht sich James an die Arbeit.

30 Juni 2023

Um ein Sprachzertifikat zu erhalten, muss James einen Test ablegen, bei dem seine mündlichen und schriftlichen Kompetenzen geprüft werden. Er kommt im Testzentrum in Bern an und meistert das gesamte Verfahren mühelos, beeindruckt dabei den Prüfer. Das einzige Ärgernis ist der Preis: 250 CHF für den Test. Wochen später erhält er seine Ergebnisse – bestanden mit 94 %.

26 August 2023

James verbrachte die letzten Wochen damit, die notwendigen Unterlagen von verschiedenen staatlichen Stellen zu sammeln – wer mit der Schweizer Bürokratie vertraut ist, weiss, wie mühsam dieser Prozess sein kann. Nach viel Hin und Her ist schliesslich alles beisammen, aber das Besorgen der verschiedenen Dokumente und Zertifikate kostet James zusätzlich CHF 111.40 (einschliesslich Porto). Er schickt das gesamte Paket an das SEM-Büro.

14 September 2023

Ein Brief trifft ein – das SEM teilt mit, dass sie James' Antrag erhalten haben und bald eine Rechnung kommen wird. Das offizielle Antragsverfahren kann bis zu 18 Monate dauern, beginnt jedoch erst, sobald er diese Rechnung bezahlt hat.

3 Oktober 2023

Die besagte Rechnung von CHF 900 trifft per Post ein – die Zahlung muss innerhalb von 30 Tagen erfolgen, aber die Rechnung ist auf den 19. September datiert, was James verärgert. Er bezahlt sofort per E-Banking. Interessanterweise ist dieses Geld nicht rückerstattungsfähig, selbst wenn der Antrag abgelehnt werden würde. Wäre die Zahlung nicht innerhalb von 30 Tagen erfolgt, wäre der Antrag auch ohne Mitteilung storniert worden.

14 November 2023

James hört nichts bezüglich seiner Zahlung. Erst auf seine Nachfrage schickt das SEM eine kurze E-Mail-Bestätigung, dass das Geld eingegangen ist und der Antrag bearbeitet wird. Diese „keine Kommunikation, bitte nicht stören“-Einstellung ärgert James, aber nun gibt es nichts anderes zu tun, als zu warten.

4 März 2024

Monate vergehen, und endlich erhält James einen Anruf – es ist ein Herr G. von der Kantonspolizei Bern, der ihn zu einem Interview im Hauptpolizeiposten bei Waisenhausplatz in Zusammenhang mit seinem Antrag auf Schweizer Staatsbürgerschaft einlädt. Herr G. teilt ihm mit, dass er sich nicht auf das Interview vorbereiten kann, und sie vereinbaren das Gespräch für die nächste Woche.

11 März 2024

James erscheint in einem dunklen Anzug bei der Polizeistation und trifft Herrn G., einen jungen uniformierten Polizeibeamten, der ihn in einen spärlich eingerichteten Interviewraum führt. Er erklärt, dass er herausfinden muss, wie gut James in die Schweiz integriert ist, und beginnt, vorbereitete Fragen von einer Liste zu stellen.

Unter anderem muss James drei Sorten Schweizer Käse, drei Marken Schweizer Schokolade, drei deutschsprachige Kantone und drei französischsprachige Kantone nennen. Ausserdem muss er den aktuellen Präsidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft nennen (zur Sicherheit nennt er auch die anderen sechs Bundesräte) und den Unterschied zwischen einem Referendum und einer Volksinitiative erklären. James hat das Gefühl, dass Herrn G. einige der Fragen peinlich sind („Ist die Schweiz Mitglied der EU?“), und sie brechen mehrmals in Gelächter aus.

Schliesslich endet das lockere Interview bei der 40-Minuten-Marke zur Zufriedenheit von Herrn G. mit einer letzten Frage zu Schweizer Persönlichkeiten in Sport, Kunst und Unterhaltung. Herr G. vermerkt James' Pünktlichkeit in seinem Bericht an das SEM und schätzt ein, dass sein Einbürgerungsantrag sich in der Endphase des Prozesses befindet. Es dauert nicht mehr lange.

10 April 2024

James erhält einen Brief vom SEM, dass die Bundesbehörden seinen Antrag auf Staatsbürgerschaft genehmigt haben. Es folgt nun eine 30-tägige Frist, in der die Behörden von Gemeinde und Kanton Einspruch erheben können. Wenn keine Einsprüche vorliegen, wird das SEM innerhalb von drei Monaten erneut schreiben und weitere Details bringen. Sein gesetzlicher Heimatort wird Sempach im Kanton Luzern sein – der Geburtsort seiner Frau.

7 Juni 2024

James erhält mehrere Briefe innerhalb weniger Tage – das SEM informiert ihn, dass der positive Status seines Antrags rechtskräftig geworden ist, das Zivilstandsamt von Sempach sendet aktualisierte Familienidentitätsdokumente, und die Berner Polizeidirektion lässt ihn wissen, dass er nun einen Schweizer Pass und/oder eine Identitätskarte beantragen kann.

19 Juni 2024

James kommt ins Passbüro, um sein Foto aufzunehmen und seine Fingerabdrücke erfassen zu lassen. Dies bringt natürlich eine weitere Gebühr mit sich, diesmal 158 CHF. Wenige Tage später holt James seinen Schweizer Pass und seine Identitätskarte bei der Post ab. Er schreibt einen Brief an den Bürgermeister und den Kanzleivorsteher von Bern, um ihnen für ihre Ermutigung im Vorjahr zu danken, sich um die Schweizer Staatsbürgerschaft zu bewerben.

Nach über einem Jahr Bürokratie und Ausgaben in Höhe von CHF 1‘419.40 ist James jetzt Schweizer Staatsbürger und vollständig in der Lage, am demokratischen Prozess teilzunehmen.

Wenn auch Sie als Expat auf dem Weg zur Schweizer Staatsbürgerschaft sind, beachten Sie bitte, dass dieses Tagebuch lediglich einen Überblick darüber gibt, was Sie erwarten können – der genaue Prozess wird von Person zu Person unterschiedlich sein. Weitere Informationen zum Einbürgerungsverfahren finden Sie auf der Website des SEM.

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Evgeniy Timoshenko

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